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PCT 2019 – Tag 11: Tentsite near Water Cache Meile 143,1 – Paradise Valley Café – Tentsite Meile 159,7: 16,6mi (+1mi zum Paradise Café) = 17,6mi / 27km

Direkt nach zwei Meilen wartete heute schon das erste Highlight auf mich: Marys Place. Mary, eine ältere Dame, die direkt in der Nähe wohnt, hat hier eine wundervolle Oase für PCT-Hiker geschaffen: Es gibt einen großen Tank mit sehr gutem Wasser, Picknicktische, ein Klo, eine Dusche, eine Mülltonne, ein Hiker Register und das beste: eine kleine Bibliothek!

Hier stellt sie jedes Jahr zu einem anderen Thema Bücher zur Verfügung, zudem gibt es Postkarten zum Mitnehmen und “ultraleichte Bücher” für unterwegs (in Form von z.B. einem Gedicht auf einem Blatt Papier). Dieser Platz ist auf jeden Fall einen Besuch wert! Hier habe ich Steinbeck (eigentlich Richard) wieder getroffen, der am gleichen Tag gestartet ist wie ich. Seine Mutter kommt aus Ulm und er wurde sogar in der Nähe von Ulm geboren! Eine seiner Halbschwestern lebt noch immer in der Nähe von Ulm und er war dort auch schon öfters zu Besuch.

Ich habe Mary ein wenig später sogar auf dem Trail getroffen, da sie mit ihrem Pferd einen Ausritt gemacht hat und mich sehr nett mit ihr unterhalten. Nach dieser tollen Überraschung ging es auf sandigen Wegen durch die wieder sehr grüne Wüstenlandschaft weiter bis zum nächsten Highlight: das Paradise Valley Café. 

Das Café ist nur eine Meile vom Trail entfernt und ein sehr beliebter Zwischenstopp unter Hikern. Von hier kann man auch problemlos nach Idyllwild hitchen, wenn man bereits jetzt eine Ruhepause benötigt oder noch Ausrüstung kaufen muss. Die Burger dort sind ein absoluter Traum. Zum Frühstück hat es bei mir leider nicht ganz gereicht.  Aber es gab einige Wanderer, die dort sowohl gefrühstückt als auch Mittag gegessen haben, weil es einfach so lecker war. Ich habe mir dafür nach meinem Burger (mit einer riesigen Portion Pommes) noch einen Apple Pie mit Vanilleeis gegönnt. Der Besitzer des Cafés lässt PCT-Hiker auch kostenlos hinter dem Café oder manchmal auch im Café selber bzw auf der Veranda übernachten. Vor dem Weitermarsch wurden alle unsere Wasserflaschen kostenlos wieder aufgefüllt. Auch bei Getränken gab es unbegrenzt kostenlose Refills.

Mit vollem Magen ging es also weiter. Spätestens nach der ersten Steigung merkten alle schnell, dass sich das viele Essen zumindest nicht direkt leistungssteigernd auswirkt. Die eigentlich kurzen 8 Meilen, die ich heute “nur” noch laufen wollte, zogen sich sehr in die Länge. Nicht gerade geholfen hat auch, dass die schönen Switchbacks (= Serpentinen), die man sonst quasi überall auf dem Trail vorfindet, auf diesem Teilstück irgendwie abhanden gekommen sind. Dementsprechend ging es extrem steil bergauf. Irgendwie ging es dann aber doch und so haben es immerhin 6 von uns noch bis hierhin geschafft. Meistens reden wir abends vor dem Schlafengehen noch ein bisschen miteinander oder essen zusammen, bevor jeder in sein Zelt verschwindet. Aber heute hat sich jeder fast sofort hingelegt, nachdem er ankam und ist bald darauf auch eingeschlafen.

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