Artikel
0 Kommentare

PCT Lexikon

Ein kleines Lexikon für alle, die mit den Begrifflichkeiten, mit denen PCT-Thruhiker ständig um sich werfen nicht so vertraut sind. Falls ihr ein Wort aus einem meiner Blogposts nicht kennt, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass ihr hier eine Erklärung dafür findet.

Base Weight: Gesamtgewicht des Rucksacks (ohne Verbrauchsgegenstände wie Essen, Trinken, Sonnencreme, Gas etc.).

Bear Can(ister): Bärensichere Box. Muss von PCT-Hikern auf Teilen des Weges mitgetragen werden, vor allem in den High Sierras. Darin müssen alle Gegenstände aufbewahrt werden, die Bären anziehen könnten, natürlich Essen, aber auch Dinge wie Zahnpasta. Sollte etwa 30m vom Zelt entfernt hingestellt werden. Von den meisten Hikern auf Grund der unpraktischen Dimensionen und des Gewichts verhasst, soll aber ein recht passabler Campingstuhl sein.

Big Three: Die drei normalerweise schwersten Ausrüstungsgegenstände – Rucksack, Zelt und Schlafsack. Hier kann auch am meisten an Gewicht eingespart werden. Als Big Four werden manchmal auch die drei genannten Ausrüstungsgegenstände + Isomatte bezeichnet.

Bounce Box: Paket, das von Thruhikern immer wieder entlang des Trails zu Versorgunspunkten weitergeschickt wird. Darin können zB Gegenstände enthalten sein, die man nur hin und wieder oder erst später auf dem Trail wieder braucht. Beispielsweise Speicherkarten, warme Kleidung, Karten, etc. Somit muss man diese Dinge nicht im Rucksack mittragen.

Camel up: An einer Wasserquelle wie ein Kamel Unmengen an Wasser auf Vorrat trinken.

Cowboycamping: Campen unter freiem Himmel ohne Zelt. Einfach die Isomatte auf den Boden legen, in den Schlafsack schlüpfen und den Sternenhimmel genießen.

Flip-Flop: Zunächst ein oder mehrere Teilstücke des Trails überspringen und später nachholen (z.B. auf Grund schlechter Bedingungen wie Schnee oder Feuer).

Glissading: Einen (steilen) schneebedeckten Berg / Hang auf den Füßen oder dem Hintern hinunterrutschen. Ähnlich wie Schlitten- oder Skifahren, nur ohne die entsprechenden Geräte. Soll sehr viel Spaß machen.

Hiker Box: Findet man oft bei Läden, Postämtern oder Hotels. Dort legen Thruhiker z.B. zuviel gekauftes Essen, nicht mehr benötigte Ausrüstung etc. hinein. Die anderen Wanderer können sich dann daraus bedienen. Also sehr ressourcensparend und nachhaltig.

Hiker Hunger: Nach ein paar Wochen auf dem Trail kann man endlos essen ohne jemals satt zu werden. Und dank der vielen Bewegung ohne zuzunehmen. Man verbraucht auf dem Trail viel mehr Kalorien als man mit sich tragen und wieder in sich hinein essen kann.

Hiker Legs: Im Verlauf des Weges verwandelt man sich irgendwann in eine Wandermaschine und kann mit seinen durchtrainierten Beinen den ganzen Tag laufen ohne müde zu werden ;)

HYOH: Hike Your Own Hike – Immer darauf hören was für einen selbst richtig ist. Eigene Geschwindigkeit, eigene Start- und Pausenzeiten, selbst entscheiden was man an Ausrüstung braucht, wann man einen Pausentag machen will und nicht von den Meinungen anderer verunsichern lassen.

JMT: John Muir Trail – ein 340km langer Wanderweg, der in den Sierras nahezu gleich wie der PCT verläuft. Hier sind auf dem PCT dementsprechend oft deutlich mehr Wanderer als gewohnt anzutreffen.

LNT: Leave No Trace – mehr dazu hier. Kurz gesagt: Nichts in der Natur hinterlassen und außer Fotos und schönen Erinnerungen nichts mitnehmen.

Nero / Nearo: Ein Tag, an dem nur sehr wenige Kilometer gelaufen werden, beispielsweise wenn man noch den halben Tag in der Stadt verbringt und erst gegen Mittag auf den Trail zurückkehrt oder nur in die Stadt fährt um seine Vorräte aufzustocken, aber auf dem Trail übernachtet.

NoBo: Northbound – Einen Wanderweg (bspw. den PCT) von Süden nach Norden laufen.

PCT: Pacific Crest Trail

PCTA: Pacific Crest Trail Association

Permit: Um den PCT zu laufen und dort campen zu dürfen, benötigst du ein Permit. Von der PCTA werden 50 Permits pro Tag vergeben, davon 35 bereits im November und die restlichen 15 im Januar. Da die Permits äußerst begehrt sind, muss man sehr schnell sein und etwas Glück haben um ein Permit am gewünschten Starttag zu bekommen. Mehr Infos dazu findest du hier.

Resupply: In einen Ort fahren / gehen, mit der Absicht neue Verpflegung (also Essen) zu kaufen. Die Möglichkeit dazu besteht auf dem PCT alle paar Tage, der längste Abschnitt ohne Resupply ist in der Regel 10 Tage.

Resupply Box: Paket mit Nahrungsmitteln und Ausrüstungsgegenständen, das sich Thruhiker selbst an Orte schicken, an denen es beispielsweise entweder nur eine sehr kleine Auswahl gibt oder alles sehr teuer ist.

Section Hiker: Ein Wanderer, der ein längeres Teilstück des Trails läuft, aber nicht vor hat den gesamten Trail zu laufen. Nicht zu verwechseln mit dem Day Hiker, der nur einen Tag auf dem Trail verbringt und abends wieder zurück nach Hause in sein weiches Bett fällt.

SoBo: Southbound – Einen Wanderweg (bspw. den PCT) von Norden nach Süden laufen.

Thruhiker: Wanderer, der den gesamten Weg, in meinem Fall den gesamten PCT, am Stück läuft.

Trail Angel: Menschen, die PCT-Hikern ohne Erwartung einer Gegenleistung helfen, indem sie ihnen Essen oder Trinken anbieten bzw. auf dem Trail als Überraschung hinterlassen (Trail Magic), vom Trail zu den Orten und wieder zurück fahren, bei sich zu Hause übernachten und / oder duschen lassen etc.

Trail Magic: Unerwarteter Akt der Freundlichkeit von Trail Angeln. Zum Beispiel wird man auf dem Trail oft mit tollem selbstgekochten Essen überrascht oder findet in der Wüste Kühlboxen vor, in denen kalte Getränke oder auch mal ein paar Snacks sind.

Trail Name: Auf dem Trail bekommt jeder einen neuen Namen und ist unter den Hikern daraufhin nur noch mit diesem bekannt. Quasi eine neue Identität. Der Name wird von den Mitwanderern vergeben und kann beispielsweise von bestimmten Ereignissen, Eigenschaften des Hikers oder auch speziellen Ausrüstungsgegenständen inspiriert sein.

Triple Crowner: Eine Person, die den Appalachian Trail, den Pacific Crest Trail und den Continental Divide Trail komplett gelaufen ist.

Water Cache: Von Trail Angeln unterhaltene Wasserauffüllstation, vor allem in der Wüste. Wasserkanister und / oder -flaschen werden von Trail Angeln an bestimmten Stellen nahe des Trails hinterlassen und immer wieder aufgefüllt. Man sollte sich allerdings nie darauf verlassen, dass dort immer Wasser vorhanden ist und immer genug Wasser dabeihaben. Und nur so viel nehmen wie man wirklich braucht, damit andere auch noch eine Chance haben ihre Vorräte etwas aufzustocken oder sich eine kleine zusätzliche Erfrischung zu gönnen.

Zero: Ruhetag, an dem keine Meilen auf dem Trail zurück gelegt werden.

Gibt es noch weitere Begriffe, bei denen du schon immer wissen wolltest was sie bedeuten? Oder hast du in einem meiner Artikel ein für dich unbekanntes Wort entdeckt, das ich hier unbedingt noch hinzufügen sollte?

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.