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Packliste – PCT 2019 – Big Four & Schlafsystem

Meine Big Four und alles was ich zum Schlafen brauche

Nachdem ich dir vor ein paar Tagen bereits meine komplette Packliste für den PCT vorgestellt habe, möchte ich heute auf die ersten zwei Kategorien meiner Packliste etwas näher eingehen: Die Big Four und mein Schlafsystem.

Big Four

Die vier meist schwersten Gegenstände der Ausrüstung eines Thruhikers werden als „Big Four“ bezeichnet. Darunter fallen der Rucksack, das Zelt, der Schlafsack und die Isomatte. An diesen vier Dingen kann man natürlich auch am meisten Gewicht einsparen. Nach längerer Recherche habe ich mich für die folgende Ausrüstung entschieden:

Meine Big Four

Was?DetailsGewicht
RucksackULA Circuit (Color: Orange / Black, Torso Size: Medium, Hipbelt: Small, S-Curve)1170g
ZeltZpacks Duplex (Spruce Green)630g
SchlafsackFeathered Friends Egret UL 20 (Color: Azure, Size: Medium)791g
Aufblasbare IsomatteTherm-A-Rest Neoair XLite (Short)204g
SchaumstoffmatteTherm-A-Rest Z Lite (6 segments)160g
Gesamtgewicht2955g
Rucksack

Meinen ULA Circuit habe ich mir vor 1,5 Jahren während unseres USA Urlaubs gekauft. Seither habe ich ihn mehrfach sowohl bei Tagestouren, als auch bei längeren Touren, z.B. in Mallorca und Schweden getestet. Ich bin absolut begeistert von diesem Rucksack!

Zuvor hatte ich den Deuter Aircontact Pro. Gut, den habe ich hauptsächlich als Backpackingrucksack für Australien und einmal für eine Dreitagestour im Schwarzwald genutzt, wofür er auch wirklich super ist. Aber für eine Fernwanderung ist er einfach viel zu schwer. Er wiegt das 2,5-fache des ULA Circuit, was man auf dem Rücken sofort spürt.

Das Tragegefühl des Circuits ist sehr angenehm, ich glaube ich hatte noch nie so einen bequemen Rucksack auf. Auch mit viel Gewicht fühlt er sich auf dem Rücken immer noch leicht an, da der Hüftgurt fast das ganze Gewicht aufnimmt.

Der ULA Circuit hat ein Gesamtvolumen von 68l (inklusive aller Seiten- und Außentaschen), das Hauptfach hat ca. 40l. Das Gepäck für eine 10-Tagestour (ohne Resupply zwischendurch) passt daher problemlos in den ULA Circuit. Wobei man hier bedenken muss, dass das einzige, was man im Vergleich zu einer Wochenendtour mehr dabei hat, normalerweise Essen ist. Die Grundausrüstung bleibt ja immer in etwa gleich, egal wie lange man unterwegs ist.

Am ULA Circuit gefallen mir auch die vielen kleinen Details besonders gut. Die beiden Hüfttaschen sind super geeignet um kleinere Dinge aufzubewahren, die man im Laufe des Tages immer wieder braucht: z.B. Handy, ein Taschentuch, sehr viele Snacks, Wanderkarten, Sonnencreme, evtl. eine kleine Kamera und vieles mehr.

Auf meinen Touren in Mallorca und Schweden habe ich auch die Trinkflaschenhalterung an einem der Schultergurte sehr gerne benutzt. Es ist praktisch so immer schnell eine Trinkflasche griffbereit zu haben. Wobei ich auch kein Problem damit habe, nur seitlich am Rucksack Trinkflaschen zu haben, da man beim ULA Circuit sehr gut an die Flaschen rankommt. Bei manchen Rucksäcken ist es ja nahezu unmöglich die Trinkflaschen aus den Seitentaschen zu bekommen, ohne den Rucksack abzusetzen oder jemand anderen darum zu bitten. Aber bei Nutzung der Halterungen an den Schultergurten kann man seine Trinkwasserkapazität leicht um 2 Flaschen erhöhen ohne weiteren Platz im Rucksack zu benötigen.

Am anderen Schultergurt habe ich einen kleinen Beutel von ZPacks befestigt, in den ich normalerweise mein GPS-Trackinggerät stecke (Garmin inReach Explorer+).

Kaum benutzt habe ich bisher die Handschlaufen an den Schultergurten, da ich fast immer Wanderstöcke verwende. Ich habe diese aber während Tageswanderungen bereits getestet. Dabei fand ich sie tatsächlich sehr praktisch. Zum einen um die Lastverteilung auf den Schultern hin und wieder etwas zu ändern, zum anderen um ein Anschwellen der Hände zu vermeiden, was schnell passieren kann wenn diese den ganzen Tag über nach unten hängen. Für den PCT werde ich diese Schlaufen aber sehr wahrscheinlich entfernen, da ich auch dort vorhabe täglich Wanderstöcke zu benutzen.

Ganz praktisch fand ich die kleine Innentasche, die man bei Bedarf auch entfernen kann. Dort habe ich immer Dinge aufbewahrt, die ich nicht lange im Rucksack suchen möchte wenn ich sie brauche, wie mein Erste-Hilfe- und Reparaturset, etwas Kleingeld, usw.

Bisher quasi nicht benötigt habe ich die große Innentasche, in die eine Trinkblase gesteckt werden kann. Trinkblasen verwende ich auf längeren Touren nicht gerne, da sich der Trinkschlauch und auch der Beutel an sich nicht so einfach reinigen lassen und man Wasserflaschen einfach immer wieder problemlos austauschen kann, wenn sie eklig aussehen. Bei kürzeren Touren verwende ich meine Trinkblase hingegen sehr gerne, da ich festgestellt habe, dass ich damit viel mehr trinke wie wenn ich jedesmal eine Wasserflasche aus der Seitentasche des Rucksacks holen und aufmachen muss. In Schweden habe ich die Tasche hin und wieder genutzt um unsere Wanderkarten darin aufzubewahren. Für den PCT wird diese Innentasche jedoch auch zu Hause bleiben.

Sehr sehr praktisch finde ich auch das große Netz außen am Rucksack. Dort bewahre ich gerne Dinge auf, die ich tagsüber benötige. Z.B. das Essen für den aktuellen Tag, meine Sonnenbrille, eine Sonnenkappe, evtl. eine Wind- und / oder Regenjacke, meinen Wasserfilter und meine Stirnlampe. So muss man den Rucksack tagsüber nicht ständig auf und zu machen und hat alles Wichtige direkt griffbereit.

Allgemein packe ich den Rucksack normalerweise so, dass Sachen die ich den Tag über benötige (wie Kocher und Gasflasche) oben sind und der Rest dann so wie ich es nacheinander aus dem Rucksack hole wenn ich abends das Zelt aufbaue. Also Schlafsack ganz unten und Zelt ganz oben. Dazwischen Dinge wie Isomatte, Ersatz- / Schlafkleidung, elektronische Geräte und natürlich meine Essensvorräte.

Zelt

Das Zelt meiner Wahl ist das Duplex von ZPacks. Ich liebe diese Zelt! Es ist unglaublich leicht, lässt sich klein zusammenfalten, man braucht keine zusätzlichen Zeltstangen und wenn man alleine damit unterwegs ist, ist es wie ein Palast! Aber auch zu zweit ist der Platz absolut ausreichend.

Das Zelt aufzubauen ist wirklich sehr einfach und geht nach ein paar Mal üben auch sehr schnell, genauso wie der Abbau. Zum Aufbau benötigt man 2 Wanderstöcke sowie 8 Heringe. Es gibt auch ein Upgrade, mit dem man das Duplex in ein freistehendes Zelt umwandeln kann. Damit geht der Gewichtsvorteil natürlich leider wieder etwas verloren. Ist aber ganz praktisch, wenn man in Gegenden unterwegs ist, in denen es schwierig ist Heringe in den Boden zu bekommen oder wenn man beispielsweise eine Fahrradtour macht und daher keine Wanderstöcke dabei hat.

Es hat zwei Türen, was sehr praktisch ist wenn man zu zweit ist, aber natürlich auch wenn man alleine ist. Die Türen sind an der Seite und nicht am Fußende, man muss also nicht in das Zelt hinein kriechen. Die Belüftung ist sehr gut. Man kann alle vier Türteile (jede Tür besteht aus zwei Einzelteilen) einzeln öffnen, wodurch die Belüftung nochmals verbessert wird und man sowohl eine super Aussicht als auch Schutz vor kaltem Wind und leichtem Regen gleichzeitig haben kann. Ich hatte bisher noch keine Probleme mit Kondensation. Außer einmal ein bisschen bei Starkregen, aber auch dort nur sehr gering – kein Vergleich zu anderen Zelten.

Das Zelt ist äußerst wetterfest, ich hatte es schon bei sehr starkem Wind aufgebaut und das Zelt wurde nicht mal eingedrückt. Klar, etwas Flattern hat man gehört, aber nicht mal das ist besonders stark, wenn man das Zelt richtig gespannt hat.

Das ZPacks Duplex hat innen am Kopf- und am Fußende jeweils eine Tasche um allen möglichen Kleinkram darin aufzubewahren.

Was noch praktisch wäre, ist eine Halterung innen am Zeltdach um ein Licht aufzuhängen, aber das ist auch der einzige kleine Kritikpunkt den ich bisher habe.

Schlafsack

Bisher war ich sehr zufrieden mit meinem Feathered Friends Egret UL 20. Gefroren habe ich noch nie, in den meisten Nächten war er mir sogar eher zu warm. Aber ich habe ihn bisher auch noch nicht bei größeren Minustemperaturen getestet. Ich mag Mumienschlafsäcke mehr als Quilts, da ich hier gegebenenfalls noch die Kapuze des Schlafsacks über den Kopf ziehen und mich darin einmummeln kann, was in kalten Nächten sehr angenehm ist. Der Schlafsack ist mit 791g sehr leicht und trotzdem super flauschig. Auch wenn er komprimiert war, nimmt er sehr schnell wieder seine ursprüngliche Form an. Ich bin gespannt wie er sich auf dem PCT schlagen wird.

Isomatte

Ja, ich verwende zwei Isomatten übereinander: die Therm-A-Rest Z Lite und die Therm-A-Rest Neoair. Hier könnte ich natürlich deutlich Gewicht einsparen, wenn ich eine der beiden weglassen würde. Aber ein bisschen Luxus muss man sich ja auch gönnen und guter Schlaf ist auf so einer langen Wanderung sehr wichtig. Wobei ich hier gleich anmerken muss, dass ich von der Z Lite nur 6 Elemente dabei habe (abgeschnitten) und von der NeoAir die Kurzversion habe.

Da ich Seitenschläfer bin, kann ich leider nicht nur die Z Lite verwenden, da ich dann spätestens nach 2 Nächten starke Hüftschmerzen habe. Auch als ich zum Test mal auf dem Rücken geschlafen habe, führte dies zu Rückenschmerzen, somit ist auf dem Rücken schlafen auch keine Lösung. Nur die Neoair möchte ich auch nicht verwenden, da ich gerne noch einen zusätzlichen Schutz darunter haben. Und mit der Z Lite darunter ist es eben nochmals einen Tick bequemer. Zudem verwende ich die Z Lite tagsüber sehr gerne als Sitzkissen bei Pausen. Unter meine Füße / Beine lege ich dann nachts immer noch meinen Rucksack zur Isolation. Dieser ist nachts im Normalfall sowieso komplett leer.

Beide Matten haben sich bisher absolut bewährt. Die NeoAir ist extrem bequem, lässt sich sehr klein zusammenfalten und ist abends schnell aufgeblasen. Manche schreiben, dass die Matte bei ihnen stark raschelt, das konnte ich bisher allerdings nicht feststellen. Klar, ein paar Geräusche macht es schon wenn man sich mit dem Schlafsack darauf bewegt. Aber jetzt nichts großartiges, das mir sofort als störend aufgefallen wäre. Die Z Lite ist gerade tagsüber sehr praktisch. So muss man sich nicht auf den kalten Boden setzen und hat immer ein sehr bequemes Sitz- oder Liegekissen. Aber auch nachts bin ich für den zusätzlichen Schutz für die Neoair sehr dankbar, da diese aus recht dünnem Material gemacht ist. Bisher hatte ich allerdings noch nie ein Loch. Die Z Lite lässt sich durch ihre praktische Form super am Rucksack befestigen und nimmt nicht viel Platz weg.

Schlafsystem

Die Kategorie „Schlafsystem“ enthält einige Zubehörteile zum Zelt sowie Ergänzungen zum Schlafsack und zur Isomatte. Daher passt es ganz gut zu den Big Four dazu.

Schlafsystem
Was?DetailsGewicht
ZeltunterlageZPacks Groundsheet (Duplex Size)99g
HeringeMSR Mini Groundhog10x9g
Beutel für HeringeHilleberg6g
InnenschlafsackFrilufts Silk Mummy Liner113g
KissenSea To Summit Aeros Ultralight (Regular)49g
LangarmshirtIcebreaker177g
LeggingsIcebreaker180g
Dicke SockenDarn Tough Hiker 1/4 Sock Cushion (Plum Heather)52g
Gesamtgewicht760g
Zeltunterlage

Passend zum Zelt habe ich auch das Duplex Groundsheet von ZPacks. Dieses wird zwar nicht zwingend benötigt, da der Zeltboden natürlich auch so stabil genug ist. Langfristig trägt es aber sicher zur längeren Haltbarkeit des Zeltes bei und verlängert so seine Lebensdauer. Auch zum eventuellen Cowboycamping kann die Zeltunterlage sehr nützlich sein. Oder als Sonnenschutz, aufgespannt zwischen ein paar Bäumen. Weiterhin ist es sehr praktisch, wenn der Boden des Zelts eher sauber bleibt und nur die Unterlage stärker verschmutzt wird. So kann man das Zelt tagsüber problemlos im Inneren des Rucksacks aufbewahren.

Heringe

Die MSR Mini Ground Hogs sind sehr klein und unglaublich leicht. Durch ihre Y-Form bekommt man sie deutlich leichter in den Boden als „normale“ Heringe. Für das Duplex brauche ich 8 Heringe und für die Unterlage nehme ich zusätzlich noch 2 Stück mit. Die Heringe bewahre ich in einem kleinen Säckchen von Hilleberg auf, das nur 6 Gramm wiegt.

Innenschlafsack

In meinem Schlafsack habe ich noch einen dünnen Seidenschlafsack, hauptsächlich um den Schlafsack vor Schmutz zu schützen. Es geht einfach schneller nur den Innenschlafsack zu waschen statt den ganzen Daunenschlafsack. Das ist natürlich auch ein Luxusgegenstand, den man sicher weglassen könnte. Ich werde ihn aber auf jeden Fall zunächst mitnehmen. Falls ich dann merke, dass ich ihn doch nicht benötige, kann ich ihn immer noch nach Hause schicken oder in eine Hikerbox legen.

Kissen

Das Sea To Summit Aeros Ultralight Pillow ist eindeutig einer meiner Lieblings-Ausrüstungsgegenstände. Ich habe schon verschiedene Kissen ausprobiert, aber keines war so bequem wie dieses. Ich kann ohne Kissen absolut nicht schlafen, aber mit diesem Kissen ist es fast wie in einem richtigen Bett.

Schlafkleidung

Als „Schlafanzug“ habe ich ein Langarmshirt und eine Leggings von Icebreaker sowie etwas dickere Socken von Darn Tough dabei. Es ist sehr wichtig, die Schlafbekleidung immer trocken zu halten, sodass man auch bei tagelangem Regenwetter wenigstens nachts trockene Kleider anziehen und so eine mögliche Unterkühlung verhindern kann. Deshalb bewahre ich die Kleider immer zusammen mit dem Schlafsack in einem zusätzlichen wasserdichten Beutel auf. Im Rucksack habe ich ja sowieso immer schon einen Rucksackliner als Wasserschutz (eigentlich nur ein stabilerer Müllsack) und der Schlafsack kommt in diesem Liner nochmals in einen zusätzlichen Sack.

Erfahre Details zu weiteren Gegenständen auf meiner Packliste für den PCT:

Hinweis: Dieser Artikel enthält Links zu verschiedenen Produkten. Diese sind ausschließlich zu deiner Information gedacht, ich erhalte dadurch keinerlei Gegenleistung vom Hersteller. Ich habe alle meine Ausrüstungsgegenstände selbst gekauft und kann dir jeden einzelnen Artikel auf meiner Packliste absolut weiterempfehlen.

Möchtest du mehr zu einem dieser Gegenstände wissen? Kennst du bessere (oder leichtere) Alternativen die ich mir anschauen sollte? Was sind deine Big Four? Nimmst du zum Fernwandern auch extra Schlafkleidung mit?

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